Gentechnologie in Lebensmitteln

Gentechnologie in Lebensmitteln ist, zumindest in unserer Breiten, ein Reizthema, dass, ideologisch befrachtet, vor allem auf die möglichen Gefahren, die mit dieser Technologie einhergeht, abzielt. Aber worum handelt es sich eigentlich bei diesen so plakativ beschriebenen Gefahren, mit denen der Bevölkerung Angst und Bange gemacht wird? Bei genauerem Hinsehen wird man sehr schnell feststellen, dass hier immer nur von „Gefahren“ gesprochen wird, eine näher bezeichnetet Gefahrenquelle oder gar konkrete Auswirkungen werden nicht genannt. Da wird dann auf allerlei obskure Tierversuche hingewiesen, ohne aber die genauen experimentellen Bedingungen zu erwähnen. Und es bleibt auch unerwähnt, dass ähnliche Resultate, seien es erhöhte Krebsraten oder andere auffällige Befunde auch mit „normalen“ Lebensmitteln erzielt werden können, wenn man diese nur in den „richtigen“ Konzentrationen, die aber vollkommen an natürlichen Bedingungen vorbeigehen, verabreicht. Der Beispiele gibt es genug. Oder nehmen wir das Beispiel der Futterlebensmittel für z. B. Kühe oder Schweine. Hier nimmt die Diskussion mittlerweile vollkommen abstruse Formen an. Da wird doch wirklich behauptet, dass es durch genveränderten Mais oder Soja zu schädlichen Veränderungen entweder der Milch oder des Fleisches kommen kann. Jeder, der etwas von Biologie, Verdauung und dem Aufbau von Proteinen und anderen Bestandteilen des Organismus versteht, kann diese Behauptungen nur in den Bereich der Fantasie einordnen. Handelt es sich doch bei allen gentechnologischen Veränderungen immer nur um Veränderungen spezieller Proteine, die, wie alle anderen Proteine auch, bei der Aufnahme durch Mensch oder Tier in ihre Bestandteile zerlegt und dadurch für den Organismus verfügbar werden. Da durch Gentechnologie keine grundsätzlich neuen, sondern nur der Aufbau einzelner Proteine aus den üblichen Bausteinen verändert wird, gibt es daher auch keinen Einfluss auf die einzelnen Bestandteile und somit auch keine Gefahrenquellen.Gentechnologie in Lebensmitteln ist heute in weiten Teilen des Globus alltäglicher Bestandteil der täglichen Ernährung. Ob nun gentechnologisch veränderter „goldener“ Reis in Asien oder gentechnologisch veränderte Soja in Amerika, die Anwendungen weiten sich immer mehr aus. Und Fakt ist auch, dass es bis heute nicht einen einzigen Beleg für eine schädliche Wirkung beim Menschen gibt. Andererseits liegen die Vorteile solcher Lebensmittel auf der Hand. Widerstandskraft gegen Schädlinge oder auch die gezielte, positive Veränderung von ernährungsbedingten Eigenschaften lassen nicht nur den Gewinn der Hersteller wachsen sondern bieten auch Millionen von Menschen eine Chance, dem Kreislauf von Hunger, Unterernährung und Armut zu entkommen. Viele Hungerkatastrophen der Vergangenheit, z. B. die in Irland im 19. Jahrhundert, wären mit entsprechend veränderten Lebensmitteln, im genannten Beispiel einer schädlingsresistenten Kartoffel, nicht aufgetreten. Und damit solche Katastrophen morgen und übermorgen bei unserer rasant wachsenden Bevölkerung nicht mehr auftreten, wird in Zukunft kein Weg mehr an einer Gentechnologie in Lebensmitteln vorbeiführen.